Frostpunkt

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meldie99

Frostpunkt

Beitrag von meldie99 »

Hallo,
ist es möglich, in WSWin den Frostpunkt (analog zum Taupunkt) anzeigen zu lassen? Prinzipiell interssiert es mich, wann ich am Vorabend meine Windschutzscheibe abdecken muss, damit ich morgens nicht kratzen muss :-) Und ich habe die Vemutung, dass das mit dem Frostpunkt zusammen hängt. Eventuell könnte man das in WsWin noch einbauen, in Bezug auf den Taupunkt müssten in der Formel nur ein paar Parameter geändert werden ...
Aber vielleicht irre ich mich ja auch, und der Frostpunkt hat nichts mit dem Eiskratzen zu tun?
Gruß ...
Schorni

Beitrag von Schorni »

Normalerweise kannst du davon ausgehen, dass du bei einem Taupunkt unter 0°C in 2 m Höhe kratzen musst. Allerdings muss auch die rel. Luftfeuchtigkeit einen gewissen Wert haben. z.B. wirst du bei 40% rel. Feuchte nicht kratzen müssen, bei über 80% sieht das schon anders aus.

Soweit ich weiss bezeichnet der Frostpunkt einen berechenbaren Punkt z.B. in Aussenwänden, der über den Wärmedurchlasswiderstand berechnet werden kann. Liegt dieser z.B. in der Isolierung der Wand kann es Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Haus geben.

lg

Erik
Holli

Beitrag von Holli »

Schorni hat geschrieben:Normalerweise kannst du davon ausgehen, dass du bei einem Taupunkt unter 0°C in 2 m Höhe kratzen musst.
Solange die Temperatur in 1m Höhe über 0°C bleibt, sollte noch ein Gummiwischer reichen. Der Taupunkt sagt nichts darüber aus, wann die Feuchtigkeit tatsächlich gefriert. Aber natürlich kann die Temperatur knapp über dem Boden in klaren Nächten deutlich tiefer als in 2m Höhe sein.
Allerdings muss auch die rel. Luftfeuchtigkeit einen gewissen Wert haben. z.B. wirst du bei 40% rel. Feuchte nicht kratzen müssen, bei über 80% sieht das schon anders aus.
Zum einen sind 40% bei so niedrigen Temperaturen eher selten und zum anderen fast immer ein Zeichen dafür, daß die Luft vorher deutlich kälter war und einen großen Teil ihrer Feuchte schon abgegeben hat. Trotzdem schützt auch so trockene Luft nicht völlig davor, kratzen zu müssen (wie ich hier schon erfahren durfte). Man ist "nur" schneller fertig :D

Das wirksamste Mittel gegen Reif ist ein warmes Auto während der Zeit, in der der meiste Reif fällt, also ca. 2-4 Stunden nach Sonnenuntergang. Wenn ich meinen Wagen erst gegen 22:00 warm abgestellt hatte, mußte ich am nächsten Morgen fast nie kratzen, außer in extremen Nächten, wenn die Temperatur während der Nacht noch mal deutlich (zusätzlich zur normalen Nachtabkühlung) abfiel.
Soweit ich weiss bezeichnet der Frostpunkt einen berechenbaren Punkt z.B. in Aussenwänden, der über den Wärmedurchlasswiderstand berechnet werden kann. Liegt dieser z.B. in der Isolierung der Wand kann es Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Haus geben.
Danke für die Erklärung. Ich habe nämlich schon krampfhaft überlegt, was dieser Frostpunkt wohl sein soll und wie man ihn aus Klimawerten berechnen können soll.
meldie99

Beitrag von meldie99 »

Danke schon mal für die Antworten. Die Luftfeuchte alleine ist es in der Tat nicht, die einen das Auto kratzen lässt, das konnte ich im letzten Monat zumindest beobachten.
Soweit ich weiss bezeichnet der Frostpunkt einen berechenbaren Punkt z.B. in Aussenwänden, der über den Wärmedurchlasswiderstand berechnet werden kann.
Soweit ich gelesen habe, wird der Taupunkt in der Bauphysik verwendet (siehe http://www.wissenglobal.de/Frostpunkt.html).
Zitat von dieser Seite: "In der Bauphysik ist der Taupunkt der Punkt in einer Außenwand, ab dem ein Kondensat auftreten kann. Hintergrund ist, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft. Trifft die warme und mit Feuchtigkeit angereicherte Luft des Gebäudes auf die von außen entlang des Temperaturgradienten durch Diffusion einströmende Kaltluft, kommt es zur Kondensation und damit zur Feuchtebildung im Mauerwerk. Hieraus kann wiederum eine gesundheitsgefährdente Schimmelbildung resultieren. Die Bestrebung geht folglich dahin, den Taupunkt möglichst nach außen zu schieben, was beispielsweiese durch eine Wärmedämmung an der Außenwand erreicht wird und somit im Gegensatz zu einer innenliegenden Dämmung die Schimmelbildung in den Innenräumen einschränkt. Siehe auch Dampfbremse. "

Auf http://www.wettermail.de/wetter/feuchte.html findet man folgende Formeln:

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Bezeichnungen:
r = relative Luftfeuchte
T = Temperatur in °C
TK = Temperatur in Kelvin (TK = T + 273.15)
TD = Taupunkttemperatur in °C
DD = Dampfdruck in hPa
SDD = Sättigungsdampfdruck in hPa

Parameter:
a = 7.5, b = 237.3 für T >= 0
a = 7.6, b = 240.7 für T < 0 über Wasser (Taupunkt)
a = 9.5, b = 265.5 für T < 0 über Eis (Frostpunkt)

R* = 8314.3 J/(kmol*K) (universelle Gaskonstante)
mw = 18.016 kg (Molekulargewicht des Wasserdampfes)
AF = absolute Feuchte in g Wasserdampf pro m3 Luft

Formeln:

SDD(T) = 6.1078 * 10^((a*T)/(b+T))
DD(r,T) = r/100 * SDD(T)
r(T,TD) = 100 * SDD(TD) / SDD(T)
TD(r,T) = b*v/(a-v) mit v(r,T) = log10(DD(r,T)/6.1078)
AF(r,TK) = 10^5 * mw/R* * DD(r,T)/TK; AF(TD,TK) = 10^5 * mw/R* * SDD(TD)/TK

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Demnach wird der Frostpunkt nur anhand anderer Parameter (die Parameter a und b) berechnet.
Bin aber auch nur Laie auf diesem Gebiet ...
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