Astro-News:
12.10.2024 Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)
In den kommenden Tagen ist der hellste Komet der letzten 13 Jahre am abendlichen Firmament sichtbar und dürfte damit viele Blicke auf der Nordkugel auf sich ziehen. Es könnte der hellste Komet der letzten 100 Jahre werden. Aktuell taucht Tsuchinshan-ATLAS am frühen Abend direkt links neben der untergehenden Sonne tief im Westen auf. C/2023 A3 geht dann etwa 40 Minuten nach der Sonne unter und könnte innerhalb dieses kurzen Zeitfensters (mit viel Glück und bei guter Sicht) tief am Horizont zu sehen sein. Allerdings könnten Dunstschichten den Blick einschränken. Der Komet ist auch in den kommenden Tagen am Himmel zu sehen. Zunächst nur mit Teleskop oder Fernglas, zum Wochenanfang wohl auch mit bloßem Auge. An den folgenden Abenden wird der Komet jeweils etwas höher und leichter zu sehen sein: Wenn die Dämmerung in die Nacht übergeht, bleibt er mit seinem langen Schweif noch sichtbar. Anfang der Woche wird er wohl am besten zu sehen sein – wenn das Wetter mitspielt. Danach wird Tsuchinshan-Atlas rasch immer lichtschwächer, da er sich von Sonne und Erde entfernt. Zudem stört dann auch das Licht des zunehmenden Mondes. Am Donnerstag, den 17. Oktober, ist Vollmond – der größte und hellste des Jahres. Um den 20. Oktober öffnet sich zwischen Dämmerung und Mondaufgang nochmals ein Fenster echter Dunkelheit. Allerdings wird der Komet, der zu diesem Zeitpunkt hoch am Himmel steht, dann bereits stark verblasst und geschrumpft sein und wahrscheinlich nur noch mit einem Fernglas zu erkennen sein.
29.03.2024 Komet 12P/Pons-Brooks 6 Saharastaub
Über die Osterfeiertage bekommen wir einen Gruß aus der Sahara: eine mächtige Sahara-Staubwolke, die zwischen 2000m & 7000m hoch ist, die bei kräftigem Südwind bis Ostersamstag auch den Norden eintrüben wird und somit eine Kometenbeobachtung faktisch unmöglich machen wird. Erst wenn sich diese Staubwolke abgeregnet hat, dürften sich die Sichtbedingungen wieder bessern.
27.03.2024 Komet 12P/Pons-Brooks
In den kommenden Wochen steigen die Chancen, ein besonderes Himmelsereignis zu beobachten, mit etwas Glück auch mit dem bloßen Auge. Der Komet 12P/Pons-Brooks, dessen Kern auf einen Durchmesser von ca. 30 Kilometern geschätzt wird, nähert sich in seinem gut 71 Jahre dauernden Zyklus auf einer elliptischen Bahn der Sonne. Damit ist der Himmelskörper erstmals seit 1954 wieder von der Erde aus zu sehen. Bei klarem Abendhimmel lässt sich der Komet jetzt, Ende März/Anfang April, besonders gut beobachten. Aktuell steht er im Sternbild Andromeda. Der Komet steht dabei relativ hoch 1-1,5 Handbreit über dem Horizont Richtung Westen bzw. Nordwesten. Die beste Beobachtungszeit ist zu Beginn der "nautischen Dämmerung", so zwischen 19:30 und 20:30 Uhr Ortszeit. Am 21. April wird der Komet zwar am hellsten leuchten, steht allerdings mit 22° relativ tief am Horizont, sodaß man ihn nur in freien Lagen wirklich beobachten kann.

Zeit- & Datumsangaben:
Zeit & Datum sind in MEZ bzw. MESZ angegeben. Zusätzlich, da es sich ja um eine astronomische Seite handelt, habe ich noch die Datumsangabe nach dem alten "julianischen Kalender" angegeben. Er geht auf Julius Caesar zurück, bzw. auf seinen Astronomen Sosigenes. Auch hier war schon das Schaltjahr alle 4 Jahre bekannt. Dieser Kalender war von 45 v. Chr. bis 1581 n. Chr. gültig. Danach wurde der heutige gregorianische Kalender eingeführt. Seine Berechnungen gehen weitestgehend auf den Astronomen Nikolaus Kopernikus zurück, wurden aber erst rund 50 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1582 umgesetzt. In manchen Teilen der Welt blieb der julianische Kalender bis weit ins 20. Jahrhundert gültig, so z.B. in Russland. Hier wurde er erst nach der Oktoberrevolution 1918 eingeführt. Dadurch wird heute der Oktoberrevolution erst am 7. Nov. gedacht - der Name "Oktoberrevolution" ist jedoch geblieben. Das orthodoxe Kirchenjahr wird allerdings bis heute nach dem julianischen Kalender begangen, was z.B. dazu führt, daß das Weihnachtsfest nicht am 25.Dez. sondern erst 13 Tage später am 7. Jan, gefeiert wird. Das "julianische Datum" hat hingegen nichts mit dem "julianischen Kalender" zu tun. Das "julianische Datum" ist eine rein astronomische Zeitrechnung, die keine Korrektur der Schaltjahre benötigt und immer weiter fortgeschrieben wird. Eine "julianische Periode" dauert 7980 Jahre - und endet im Jahre 3267 n. Chr.. Wir haben also noch etwas Zeit... Maßgeblich berechnet wurde diese Zeitmessung von dem brit. Astonomen John Herschel. Sein Vater, Friedrich Wilhelm Herschel, war ebenfalls ein berühmter Astronom und Teleskopbauer, zudem ein genialer Musiker und Komponist. Er war Zeitgenosse von Hadyn, Mozart und Beethoven.

Astronomische Ereignisse:
1) Sternschnuppen
Diese Termine sind bekannt und variieren von Jahr zu Jahr nur leicht. Angegeben ist jeweils der Zeitraum mit der größten Sternschnuppendichte/Stunde. Oft kann man aber auch vor oder nach dem Termin noch welche sichten.
2) Supervollmond
Ist ein "normaler" Vollmond, allerdings in größt möglicher Erdnähe. Je nach Definition "größt mögliche Erdnähe", kommen z.T. auch zwei aufeinander folgende Supervollmonde zustande. Im Jahr können es durchaus 4-5 Supervollmonde sein - etwas "inflationär" das Ganze also. Ich habe mich deshalb auf den jeweils erdnächsten Vollmond des Jahres beschränkt.
3) Da Vinci Glow
Dieser Mond tritt auf, wenn die Mondsichel (Mondphase) zwischen 5 und 15% liegt. Dann ist der "Widerschein" der Erde auf den "dunklen" Mond so groß, daß dieser das berühmte "fahle Mondlicht" produziert. Bester Beobachtungszeitraum ist vor SoA bzw. nach SoU. Dieser Effekt tritt sowohl bei abnehmenden, als auch bei zunehmendem Mond auf. Aufgrund des Albedo-Effektes der Wolken ist dieser "Geistermond" am hellsten in den Monaten April und Mai - da dann die Wolkenbildung auf der Nordhalbkugel besonders ausgeprägt ist. Zu beachten ist allerdings, wann die Mondzeiten sind - und wie sie mit den SoA- und SoU -zeiten kollidieren. Die Zeitangabe im Script gibt da eine ungefähre Einschätzung, ob eine Beobachtung tatsächlich, oder nur rein rechnerisch möglich ist. Beispiel Dateiausgabe: "vor SoA ca. 0:07 h schwach sichtbar" Der Geistermond ist zwar vorhanden, aber da die Mondphase durch den SoA nur ca. 7 Minuten rein rechnerisch an Beobachtung ermöglicht, ist der Hinweis "schwach sichtbar" schon fast untertrieben. Die Beobachtungsphase fällt nämlich schon in die Endphase der Morgendämmerung und die Mondsichel steht noch, kurz nach dem Mondaufgang, tief am Horizont. Diese Angaben sind also nicht wörtlich zu nehmen, sondern lediglich ein Hinweis, den man selber interpretiern muß.
4) Kometenbox
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit - im Gegenteil: es werden nur Kometen aufgelistet, die auch von astron. Laien rel. problemlos - ohne Teleskope - mit "unbewaffnetem" Auge beobachtet werden können. Ein normales Fernglas ist hilfreich - es geht aber auch ohne.

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