OT: Wettermesswertgeber WXT510 mit RS-232 und dok. Protokoll

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rolsch

OT: Wettermesswertgeber WXT510 mit RS-232 und dok. Protokoll

Beitrag von rolsch »

Hallo Werner,
ich habe diesen interessanten Messwertgeber 'gefunden':

Vaisala Wettermesswertgeber WXT510
Sechs wesentliche Wetterparameter in einem Gerät
Genaue und stabile Messungen
Bewährte Sensortechnologie von Vaisala:
Vaisala WINDCAP® Sensor für Ultraschall-Windmessungen
Vaisala RAINCAP® Sensor für Niederschlagsmessungen
Vaisala BAROCAP® Sensor für Luftdruckmessungen
Vaisala HUMICAP® Sensor für relative Feuchtemessungen
Vaisala THERMOCAP® Sensor für Temperaturmessungen
Keine beweglichen Teile
Geringe Leistungsaufnahme
Kompakt und leicht
Schnell und einfach zu installieren
Wartungsarm
Konfigurationsprogramm für PC

ausführliche Dokumentation und Schnittstellenbeschreibung:
http://www.vaisala.com/de/geschaeftsber ... ab=1&#tabs

Bitte gebe mir mal deine Meinung hierzu und die Prognose bezüglich Anbindung an WsWin32.
Den Preis habe ich angefragt - ich sitze aber schonmal :-)
Holli

Re: OT: Wettermesswertgeber WXT510 mit RS-232 und dok. Proto

Beitrag von Holli »

rolsch hat geschrieben: ich habe diesen interessanten Messwertgeber 'gefunden':
Boah... [mundzuklapp]

Allerdings wieder mit der für Wettermessungen völlig unsinnigen Anordnung. Naja, Vaisala produziert für die Industrie, und der "normale" Einsatzzweck wird für gebäudetechnische Anwendungen (Heizung, Lüftung, Regen-, Windüberwachung) gedacht sein. Da geht es weniger um meteorologische Präzision, da werden mit den Werten Prozesse gestartet und gestoppt. Und dafür reicht so ein Sensor auf dem Dach.

Die Sensorqualität dürfte die beste erhältliche sein. Bei den Meßverfahren für Wind und Regen kann ich mir allerdings schwer vorstellen, daß damit eine ähnliche Präzision wie bei der herkömmlichen mechanischen Messung möglich sein soll. Der übliche Anwendungszweck dürfte sein, Dachluken zu schließen und Sonnenschutzblenden und Markisen in eine sichere Position zu fahren, vielleicht noch eine Unwetterwarnung wegen möglicher Überflutung an das Personal, aber das war's dann in der Regel schon. Mir ist auch nicht klar, wie trotz Heizung die Niederschlagsmenge in Form von Schneeflocken sauber gemessen werden soll.
Bitte gebe mir mal deine Meinung hierzu und die Prognose bezüglich Anbindung an WsWin32.
Das Protokoll ist NMEA-0183, also wird die Antwort dieselbe wie letztens sein: Geht nicht. Das Protokoll sagt auch nichts über die gelieferten Datensätze aus, nur über die Form, in der sie geliefert werden. Selbst wenn Werner sich entschließen sollte, das Protokoll mit aufzunehmen (was sicher kein großes Problem wäre), müßte er für jedes Gerät eine eigene Anpassung vornehmen.
Den Preis habe ich angefragt - ich sitze aber schonmal :-)
Das ist vermutlich auch gut so :lol:
Wie oben geschrieben: Vaisala produziert für die Industrie, und da sind die Preise für solchen Kleinkram eher nebensächlich. Wichtig ist, daß es über Jahre zuverlässig funktioniert. Vermutlich verkauft Vaisala selbst auch gar nicht an Endverbraucher, sondern nur an produzierende Betriebe und Wiederverkäufer.

Erzähl den Preis trotzdem hier, wenn du eine Antwort hast :wink:
Marcus P

Beitrag von Marcus P »

Hi Roland,

ich bin zwar nicht Werner und der Link zu dem Thread ist auch schon älter, aber ich hoffe Du sitzt gut ;)

http://www.wetterstationen.info/phpBB/v ... 86cc0a3323

Gruß

Marcus
Holli

Beitrag von Holli »

Marcus P hat geschrieben:Hi Roland,

ich bin zwar nicht Werner und der Link zu dem Thread ist auch schon älter, aber ich hoffe Du sitzt gut ;)

http://www.wetterstationen.info/phpBB/v ... 86cc0a3323

Gruß

Marcus
Wie kommt es nur, daß ich wenig überrascht bin? :D

In dem Forum scheinen aber einige Leseprobleme zu haben. Zitate:
ich finde dieses Gerät echt gut, sogar mit Außwertungssoftware.
Typisch ist, daß es mal wieder nur eine Windoof-Software gibt, es sollte dann wenigstens das Übertragungsprotokoll offen gelegt werden, um auch für andere Betriebssysteme zu entwickeln.
Die lieferbare Software ist zur Konfiguration gedacht und zeigt die Werte ganz nebenher auch an. Und das NMEA-Protokoll ist ein offenes Protokoll, das von allen möglichen Rechnern, auch absolut speziellen (z.B. Tiefenanzeige auf Schiffen) ausgewertet wird. Es ist ein (normalerweise) kontinuierlicher Datenstrom, aus dem sich die Software "ihre" Datensätze rausfischen muß. Weit verbreitet ist NMEA in der Navigation für Tiefen-, Höhen- und Positionsmessungen, aber auch für Wasser- und Lufttemperaturmessungen. So gut wie jedes GPS-Gerät mit serieller Schnittstelle kann seine Daten (auch) per NMEA ausgeben. Dabei sind fast immer auch Daten über die ermittelte GPS-Zeit, die Satellitenpositionen, die Signalstärke und einiges mehr. Nicht benötigte Datensätze werden einfach verworfen.

Grundsätzlich wäre es also möglich, die Datensätze mit jedem beliebigen Betriebssystem auszulesen und zu speichern, auch in einem Format, das dann von WsWin per Dateiüberwachung wieder ausgelesen werden kann.

Und weil dieses Verfahren so verbreitet ist, gibt es eine nennenswerte Anzahl von Datenloggern, die einfach blind aufzeichnen und die Datensätze auf Anforderung 1:1 wieder ausgeben. Damit wäre auch das Problem von Rechner-Wartungs- und Ausfallzeiten lösbar.
rolsch

Re: OT: Wettermesswertgeber WXT510 mit RS-232 und dok. Proto

Beitrag von rolsch »

Holli hat geschrieben:Die Sensorqualität dürfte die beste erhältliche sein. Bei den Meßverfahren für Wind und Regen kann ich mir allerdings schwer vorstellen, daß damit eine ähnliche Präzision wie bei der herkömmlichen mechanischen Messung möglich sein soll...

...Das Protokoll ist NMEA-0183, also wird die Antwort dieselbe wie letztens sein: Geht nicht. Das Protokoll sagt auch nichts über die gelieferten Datensätze aus, nur über die Form, in der sie geliefert werden.
Das Messverfahren für Wind per Ultraschall soll sehr genau sein,
habe ich jedenfalls so in einigen Foren gelesen.
Es gibt ja auch reine Wind-Ultraschallsensoren in dieser Preisklasse.

Zum Messverfahren für den Niederschlag hätte ich ebenfalls so meine Bedenken,
ob da feiner Niesel oder Schnee noch gemessen werden kann?

Mit dem angegebenen Preis hatte ich schon gerechnet...
Holli

Re: OT: Wettermesswertgeber WXT510 mit RS-232 und dok. Proto

Beitrag von Holli »

rolsch hat geschrieben:
Das Messverfahren für Wind per Ultraschall soll sehr genau sein,
habe ich jedenfalls so in einigen Foren gelesen.
Es gibt ja auch reine Wind-Ultraschallsensoren in dieser Preisklasse.
An sich sehe ich da auch kein Problem, aber was ist, wenn nicht reine Luft, sondern mehr oder weniger massive Fremdkörper (Wasser, Schneeflocken, Insekten...) zwischen den Sensoren rumsausen? Meinen Regensensor hat im letzten Sommer eine Horde Marienkäfer lahmgelegt, als sich ein halbes Dutzend an den unteren Teil der Wippe gehängt hat. Als die hier ankamen, waren es so viele, daß es an der Scheibe geprasselt hat wie bei einem Gewitter. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es aus einer Ultraschallmessung rauszurechnen sein soll, wenn solche Mengen an Festkörpern durch die Meßbereiche sausen. Zu anderen Zeiten sind das Fliegen, Bienen, Pollen, Blätter und was sonst noch so rumfliegt.
Zum Messverfahren für den Niederschlag hätte ich ebenfalls so meine Bedenken,
ob da feiner Niesel oder Schnee noch gemessen werden kann?
Niesel mag noch gehen, wenn der Sensor empfindlich genug ist. Nebel, der durch Benetzung irgendwann eine Wippe kippen läßt, dürfte aber nicht erfaßt werden (Ist das nicht sogar korrekt?). Aber wie die unterschiedliche kinetische Energie von Schneeflocken und Wassertropfen auseinandergehalten werden soll, ist mir nicht klar. Ein Wassertropfen kommt bei gleicher Masse nun mal mit einer anderen Geschwindigkeit an als eine Flocke.
Mit dem angegebenen Preis hatte ich schon gerechnet...
Ich kannte von Vaisala bisher nur Feuchte und Temperatur-/Feuchte-Sensoren für den Industrieeinsatz. Von da her hatte ich sogar noch mehr erwartet.

Die Feuchte-Sensoren sind aber Spitze. Es waren die ersten rein elektronischen Sensoren überhaupt, die langfristig im Schwimmbadeinsatz mit der konstant hohen absoluten Feuchte, den Chlorausgasungen und aggressiven Reinigungsmitteln gehalten haben. Bis dahin wurde die Feuchte immer noch halbmechanisch gemessen, und die Versuche anderer namhafter Hersteller (Landis & Gyr) hielten nur wenige Wochen.

Rein technisch dürfte das Ding absolute Spitze sein. Nur ist die Anordnung eben für Gebäudetechnik ausgelegt (so daß ein 08/15-Elektriker das Ding einfach irgendwo aufs Dach schrauben kann) und nicht für meteorologische Messungen, die für Temperatur und Wind völlig unterschiedliche Meßplätze erfordern.
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